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ACOUSTIC-GUITAR-NIGHT.COM
26. November 2016 @ 20:00 - 22:00
Westfalen Blatt 31.12.2015
Trio überzeugt mit Rock und Folk
Stimmungsvolle »Acoustic Guitar Night« im Paderborner Deelenhaus
Von Manfred Stienecke
Paderborn (WV). Stimmungsvoll, sogar besinnlich war auch sie – doch von »Stiller Nacht, heiliger Nacht« war die »Acoustic Guitar Night« am Dienstag im Deelenhaus musikalisch weiter als nur fünf Tage entfernt.
Weihnachtslieder wurden im Programm der drei auftretenden Gitarristen auch gar nicht vermisst. Auf die Ohren gab es im seit Wochen ausverkauften Fachwerkhaus an der Krämerstraße dafür eine gelungene Mischung aus Rock und Folk. Ganz ohne Strom kommt natürlich auch eine akustische Gitarrennacht nicht aus. Welch raffinierten Klangeffekte sich mit Hilfe elektronischer Bausteine erzielen lassen, demonstrierte schon gleich zu Beginn der deutsch-amerikanische Musiker Tony Kaltenberg, der seit kurzem mit seiner Familie in Brakel wohnt. Er ließ sich von selbst eingespielten Klangsequenzen begleiten, die auf Pedaldruck zugemischt wurden, so dass die Zuhörer eine komplette »Band« mit zweistimmigem Gesang zu hören bekamen.
Kaltenberg spielt überwiegend eigene Kompositionen, die von amerikanischer Folkmusik und dem Rock ‚n‘ Roll beeinflusst sind. »Um durch die Welt zu kommen, braucht man einen Platz, an dem man zur Ruhe kommen kann«, nennt der in Oregon an der amerikanischen Pazifikküste groß gewordene Musiker die Natur eine wichtige Kraftquelle für seine Inspirationen. »Für mich sind das die Flüsse, an denen ich angeln kann«, sagt Kaltenberg, der auch auf der Bühne stets seine Anglerkappe trägt. Anregen lässt sich der mit atemberaubender Technik spielende Folk- und Rockmusiker von Gitarrenvirtuosen wie Jimi Hendrix, und auch Rolling-Stones-Gitarrist Keith Richards hätte vermutlich anerkennend genickt, wenn er Kaltenbergs Version des Stones-Titels »Sympathy For the Devil« miterlebt hätte. Gemeinsam mit Carsten Hormes an der akustischen Bassgitarre geht es dann in die Pause.
Anschließend formiert man sich zum Trio. Zu den beiden vorgenannten Akteuren tritt der bekannte Gitarrist Wolfgang Stute, der schon mit zahlreichen Größen des Musikgeschäftes zusammen gespielt hat. Der ausgebildete Konzertgitarrist bewegt sich längst in allen musikalischen Genres von der Klassik über die südamerikanische Folklore bis zum Rock. Besonders mitreißend gelingt ihm ein Flamenco-Stück, bei dem seine Finger artistisch über die Saiten fliegen. Dass ihm auch der Rhythmus im Blut liegt, beweist Stute zudem als Percussionist im Trio mit Kaltenberg und Hormes. In der stürmisch geforderten Zugabe entführen die drei Musiker ihr Publikum dann an die meeresumspülten Strände von Hawaii und greifen dabei zu den typischen Folklore-Instrumenten der Inselbewohner, der Ukulele. Mit dieser köstlichen Nummer geht eine Gitarrennacht zu Ende, die gern noch länger hätte dauern dürfen – so vielfältig und abwechslungsreich ist das dargebotene Repertoire.